Eine Dokumentation aus Russland gibt bedrückende Einblicke in den Alltag einer geheimen Drohnen-Fabrik. Darin arbeiten bereits Jugendliche. Kürzlich wurde der Komplex angegriffen.

Das russische Staatsfernsehen hat mit einem Dokumentarfilm über die Massenproduktion von Angriffsdrohnen einen seltenen Einblick in Russlands Rüstungsindustrie gewährt. Bei der Fabrik in der Nähe von Jelabuga in der russischen Teilrepublik Tatarstan handele es sich um die "weltgrößte Fabrik zur Herstellung unbemannter Kampfflugzeuge – und um die geheimste", sagte Fabrikdirektor Timur Schagiwalejew, der von den USA mit Sanktionen belegt ist, in der am Sonntag im Sender "Swesda" ausgestrahlten Dokumentation.

Moskau hatte seine Angriffe auf die Ukraine in den vergangenen Wochen massiv ausgeweitet und dabei eine Rekordzahl von Kampfdrohnen eingesetzt.

Teenager zwischen 14 und 15 Jahren werden "eingeladen", um in der Fabrik zu studieren und zu arbeiten

Um den riesigen Bedarf zu decken, produziere die Fabrik in Jelabuga neun Mal so viele Drohnen wie ursprünglich geplant, sagte Fabrikdirektor Schagiwalejew in dem Film. Zu sehen sind Arbeiter mit verpixelten Gesichtern beim Zusammenbau der dreieckigen schwarzen Drohnen, darunter auch viele junge Beschäftigte. "Hunderte Maschinen, tausende Arbeiter und wohin man auch schaut, junge Menschen. Jungen und Mädchen arbeiten hier und studieren außerdem an einer Hochschule", heißt es in dem 40-minütigen Film.

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"Swesda" erklärte, die Alabuga-Fabrik in der russischen Region Tatarstan lade Schüler ein, nach Abschluss der neunten Klasse (im Alter von 14 bis 15 Jahren) an einer von der Fabrik betriebenen Hochschule in der Nähe zu studieren, um dort die Herstellung von Drohnen zu erlernen und nach Abschluss der Hochschule in der Fabrik zu arbeiten.

Angriff auf den Komplex im Juni – Russland spricht von Beschädigung einer "Auto-Fabrik"

Ungefährlich ist dieser Arbeitsplatz nicht. Im vergangenen Monat nahm die Ukraine den Fabrik-Komplex ins Visier. Der ukrainische Generalstab berichtete von einem "erfolgreichen Angriff". Laut russischen Angaben wurde eine Person getötet und 13 weitere verletzt. In der russischen Öffentlichkeit war die Rede davon, dass bei der Attacke eine "Auto-Fabrik" beschädigt worden sei, wie ntv.de berichtet.

"Swesda" ist der Sender des russischen Verteidigungsministeriums. In der Fabrik werden russische Geran-Drohnen gebaut. Dabei handelt es sich um eine weiterentwickelte Kopie der iranischen Schahed-Drohnen, die bei der russischen Offensive in der Ukraine ebenfalls zum Einsatz kommen.

AFP · Reuters pgo
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