Eklat um Grok – Elon Musks Chatbot lobt Adolf Hitler
Elon Musks KI-Unternehmen bestätigte am Mittwoch, dass es „unangemessene Beiträge“ seines Chatbots Grok entfernt hat. Diese enthielten laut US-Medienberichten offenbar auch antisemitische Kommentare.
Musks KI-Firma xAI hatte Grok bisher immer als Alternative zur angeblich „woken“ Konkurrenz angepriesen – wie Gemini von Google und ChatGPT von OpenAI. Am vergangenen Freitag dann kündigte der Unternehmer ein Update an, das Grok erheblich verbessern solle.
Allerdings hat Grok seither verstärkt anstößige Antworten von sich gegeben. So behauptete der Chatbot, Juden kontrollierten Hollywood. Dem Screenshot eines inzwischen gelöschten Beitrags zufolge pries Grok zudem Adolf Hitler. Grok bestritt, dass dies etwas mit einer Nazi-Einstellung zu tun habe und erklärte: „Wahrheiten als Hassrede zu bezeichnen, erstickt die Diskussion“.
Grok selbst spricht von „inakzeptablen Fehler aus einer früheren Modellversion“
Später nahm Grok die Kommentare zurück und erklärte, es handele sich um einen „inakzeptablen Fehler aus einer früheren Modellversion, der umgehend gelöscht wurde“. Er verurteilte „den Nationalsozialismus und Hitler eindeutig – seine Taten waren völkermörderische Gräueltaten“.
„Wir sind uns der jüngsten Beiträge von Grok bewusst und arbeiten aktiv daran, die unangemessenen Beiträge zu entfernen“, schrieb der Grok-Account am frühen Mittwoch, ohne nähere Einzelheiten zu nennen.
Seit xAI auf den Inhalt aufmerksam gemacht wurde, hat das Netzwerk Maßnahmen ergriffen, um Hassreden zu unterbinden. Die Anti-Defamation League, die sich gegen Antisemitismus einsetzt, kritisierte dennoch Groks Verhalten.
„Was wir derzeit von Grok LLM sehen, ist schlicht und ergreifend unverantwortlich, gefährlich und antisemitisch“, erklärte die Gruppe in einem Beitrag auf X. „Diese Aufladung extremistischer Rhetorik wird den Antisemitismus, der auf X und vielen anderen Plattformen bereits grassiert, nur noch verstärken und fördern.“
Auch Probleme mit Grok in der Türkei und bald in Polen?
Ein türkisches Gericht hat unterdessen den Chatbot Grok sogar verboten.
Das Strafgericht in Ankara gab am Mittwoch einem Antrag statt, der die öffentliche Ordnung gefährdet sah, weil Grok bei der Antwort auf Fragen von X-Nutzern Gemeinheiten über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, dessen verstorbene Mutter und andere Personen produziert hatte. Türkische Medien berichteten, Grok habe auch über Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk hergezogen. Das Gericht wies die Telekommunikationsbehörde an, das Verbot in der Türkei durchzusetzen.
Laut dem Cyberrechtsexperten Yaman Akdeniz von der Bilgi Universität in Istanbul basiert die Teilsperrung von Grok in der Türkei auf etwa 50 Beiträgen der KI. Mit der Maßnahme soll die „öffentliche Ordnung“ geschützt werden. Die Behörden kündigten strafrechtliche Ermittlungen an, an deren Ende die Verantwortlichen bis zu vier Jahre im Gefängnis landen könnten. Der türkische Transport- und Infrastrukturminister Abdulkadir Uraloglu betonte in einem TV-Interview, dass bei Bedarf der Zugang zu Grok komplett gesperrt werde.
Aus ähnlichen Gründen will nun wohl auch Polen eine Untersuchung durch die Europäische Union (EU) anstoßen.
„Ich habe den Eindruck, dass Hassrede, die von Algorithmen gesteuert wird, eine neue Ebene erreicht hat“, sagte der polnische Digitalminister Krzysztof Gawkowski am Mittwoch dem Radiosender RMF FM. „Es wäre ein Fehler, ein Auge zuzudrücken. Redefreiheit gehört Menschen, nicht künstlicher Intelligenz.“
Es ist nicht das erste Mal, dass Groks Verhalten Fragen aufwirft.
Anfang des Jahres sprach der Chatbot trotz verschiedener Fragen, die größtenteils nichts mit dem Land zu tun hatten, immer wieder über südafrikanische Rassenpolitik und das Thema „Völkermord an Weißen“. Eine „unerlaubte Modifikation“ sei der Grund für das Problem.
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