Iran greift als Vergeltung US-Basis an – Katar meldet Abwehr aller Raketen
Der Iran hat als Vergeltung für die Bombardierung seiner Atomanlagen einen US-Militärstützpunkt in Katar angegriffen. Die Operation mit dem Namen „Verheißung des Sieges“ habe begonnen, hieß es in einer Erklärung der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Der Angriff in der katarischen Hauptstadt Doha galt dem Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid, wie Irans staatlicher Rundfunk berichtete.
Zuvor hatte es iranische Medienberichte gegeben, es seien auch US-Militärstützpunkte im Irak angegriffen worden. Quellen in irakischen Sicherheitskreisen dementierten dies.
Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums sind ersten Erkenntnissen zufolge keine US-Bürger verletzt worden. Der Luftwaffenstützpunkt Al Udeid sei mit ballistischen Raketen kurzer und mittlerer Reichweite angegriffen worden, erklärte ein Vertreter des Ministeriums. „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Berichte über amerikanische Verletzte.“ Die Lage werde weiterhin genau beobachtet, erklärte er weiter.
Der US-Sender Fox News berichtete, Präsident Donald Trump habe Verteidigungsminister Pete Hegseth und Militärvertreter zu einer Lagebesprechung ins Weiße Haus einberufen.
Iranischen Angaben zufolge wurde dieselbe Zahl von Bomben eingesetzt, die die USA bei dem Angriff auf die iranischen Atomanlagen benutzt hätten. Die US-Basis sei weit entfernt von bewohntem Gebiet gelegen. An Katar gerichtet heißt es, der Einsatz stelle keinerlei Bedrohung für „unseren freundlichen und brüderlichen Nachbarn dar“.
Katar: Luftabwehrsysteme haben Angriff vereitelt
Katar verurteilt den iranischen Angriff wiederum scharf. Die Luftabwehrsysteme hätten den Angriff vereitelt und die iranischen Raketen erfolgreich abgefangen. Es handle sich um eine „eklatante Verletzung“ der Souveränität und des Luftraums des Landes.
„Katar behält sich das Recht vor, direkt und in einem dem Ausmaß dieser offensichtlichen Aggression angemessenen Rahmen sowie im Einklang mit dem Völkerrecht zu reagieren“, erklärte der Sprecher des Außenministeriums Madschid al-Ansari.
Die „New York Times“ berichtet unter Berufung auf drei iranische Regierungsvertreter, der Angriff auf den US-Stützpunkt sei mit den Behörden in Katar abgesprochen gewesen. Zudem habe es eine Vorwarnung gegeben, um die Zahl der Opfer so gering wie möglich zu halten. Demnach habe der Iran zwar die Notwendigkeit verspürt, einen symbolischen Gegenschlag gegen die USA auszuführen. Man habe jedoch beiden Seiten eine Möglichkeit offenlassen wollen, die Kämpfe zu beenden. Stellungnahmen der Regierungen in Teheran und Washington zu dem Bericht liegen derzeit nicht vor.
Golfstaaten schließen Luftraum
Die Golfstaaten Bahrain und Kuwait haben unterdessen ihre Lufträume geschlossen. Das bahrainische Verkehrsministerium kündigte die vorübergehende Aussetzung des Luftverkehrs im Luftraum des Königreichs als Vorsichtsmaßnahme an. Die Menschen seien aufgerufen, Schutz in nahe gelegenen Gebäuden zu suchen, bis die Gefahr vorüber sei, hieß es in einer weiteren Mitteilung des Innenministeriums.
Auch Kuwait kündigte im „im Interesse der Sicherheit des Landes“ die Schließung des Luftraums und der Flughäfen an. Der Irak schloss den letzten aktiven Flughafen in Basra im Süden des Landes, teilte das Verkehrsministerium mit. Seit Ausbruch des Krieges hatte das Land den Flugverkehr bereits fast komplett eingestellt.
Der Angriff dürfte die Beziehungen zwischen dem Golfemirat Katar und Teheran erheblich belasten. Eigentlich gilt das Land als Vermittler zwischen der Islamischen Republik und dem Westen. Auch der Emir von Katar, Scheich Tamim Bin Hamad al-Thani, pflegt gute Kontakte zur iranischen Regierung.
Am Wochenende waren die Vereinigten Staaten in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingetreten. Sie griffen neben der Urananreicherungsanlage in Fordo auch die Anlage in Natans mit bunkerbrechenden Bomben an. Auch eine Nukleareinrichtung in Isfahan wurde bombardiert. Irans Regierung verurteilte den Angriff als völkerrechtswidrig.
Kurz vor der Bestätigung der Angriffe in Katar und dem Irak hatte der iranische Präsident, Massud Peseschkian, auf X geschrieben: „Wir haben den Krieg weder begonnen noch angestrebt. Doch wir werden die Aggression gegen den Iran nicht unbeantwortet lassen.“
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