Eine russische Aktivistin, die Ukrainern bei der Flucht vor dem Angriffskrieg gegen deren Land geholfen haben soll, ist nach Angaben ihres Anwalts zu 22 Jahren Haft verurteilt worden. Nadeschda Rossinskaja wurden Hochverrat und Finanzierung von Terrorismus zur Last gelegt, wie einer Mitteilung ihres Anwalts und russischen Gerichtsunterlagen zu entnehmen war.

Rossinskaja, die auch unter dem Namen Nadin Geisler bekannt ist, leitete eine Freiwilligengruppe, die nach eigenen Angaben Tausenden Menschen beim Verlassen von Gegenden geholfen hat, die von Russland besetzt wurden. Die Zahlenangaben konnten nicht von unabhängiger Seite verifiziert werden.

Rossinskaja hatte aus Furcht um ihre Sicherheit 2023 Russland verlassen und war nach Georgien gereist. Doch entschied sie sich unabhängigen russischen Medienberichten zufolge Monate später zur Rückkehr in die russische Region Belgorod, um eine komplexe Evakuierung zu koordinieren.

Ein Instagram-Post wurde ihr zum Verhängnis

Im Februar wurde sie wegen eines Instagram-Posts verhaftet, in dem sie zu Spenden an die ukrainischen Truppen aufrief, wie aus Gerichtsunterlagen und Angaben ihres Anwalts Alexej Pryanischnikow hervorgeht. Der Anwalt sagte, Rossinskaja habe den Post nicht verfasst, wie einer Mitschrift der unabhängigen Medienorganisation Mediasona zu dem Prozess zu entnehmen war.

Die Staatsanwaltschaft soll eine Haftstrafe von 27 Jahren gefordert haben. Rossinskaja wurde vor ein Militärgericht in Belgorod gestellt. Im September wurde sie in ein russisches Register angeblicher „Extremisten und Terroristen“ aufgenommen. In dem Register sind viele Einzelpersonen und Gruppen vertreten, die den Angriffskrieg offen kritisiert haben, Spenden für die Ukraine sammeln wollten oder Betroffenen der Kämpfe halfen.

Seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022 hätten Verfahren wegen der Vorwürfe des Hochverrats, der Spionage und der Zusammenarbeit mit dem Ausland in Russland drastisch zugenommen, berichtete ein russischer Anwaltsverband.

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