Maori-Abgeordnete erhalten nach Haka-Tanz im Parlament Rekordstrafe
Ein Gesetzesentwurf sorgte im vergangenen Jahr für helle Aufregung im neuseeländischen Parlament. Es ging um eine Neuregelung des Vertrages zwischen Neuseeland und den Ureinwohnern des Landes, den Maori. Eine Gruppe von drei Maori-Abgeordneten hatte dagegen im Parlament mit einem Haka, dem traditionellen Tanz des indigenen Volkes, protestiert.
Der ungewöhnliche Auftritt hat für das Trio Konsequenzen: Acht Monate danach hat das Parlament beschlossen, die drei Abgeordneten vorübergehend zu suspendieren. Die beiden Parteivorsitzenden der Maori-Partei dürfen drei Wochen lang nicht an den Sitzungen teilnehmen. Eine weitere Abgeordnete wird für eine Woche ausgeschlossen.
Neuseeland: Parlament lehnt Gesetzesentwurf ab
Ihr Protest hatte weltweit Aufsehen erregt: Die drei Abgeordneten zerrissen während einer Parlamentssitzung den Gesetzesentwurf und vollführten den rituellen Haka-Tanz, der oft zur Einschüchterung von Gegnern vor kriegerischen Auseinandersetzungen dient. Bekannt ist der Tanz vor allem durch die neuseeländische Rugby-Nationalmannschaft, die ihn vor jedem Match aufführt.

Scheidende Ministerpräsidentin Jacinda Ardern zeigt sich bei letztem offiziellen Auftritt in Maori-Federmantel
Auch im Volk regte sich Widerstand gegen das umstrittene Gesetzesvorhaben. Zehntausende Menschen gingen dagegen auf die Straße und demonstrierten vor dem Parlamentsgebäude. Ihrer Meinung nach hätte das Gesetz die Rechte der Maori eingeschränkt. Der Protest hatte Erfolg: Der umstrittene Gesetzesentwurf wurde schlussendlich abgelehnt.
Hitziger Streit um Konsequenzen für Maori-Abgeordnete
Der Haka beschäftigte das Parlament jedoch noch lange und sorgte für hitzige Diskussionen unter den Abgeordneten. Ein Ausschuss empfahl die Suspendierung der Maori-Volksvertreter: Der Haka sei im Parlament zwar nicht grundsätzlich verboten, müsse aber angemeldet werden. Der Tanz habe manche Abgeordnete eingeschüchtert. Andere Parlamentarier nannten dies "rassistisch".
Am Ende standen die längsten Suspendierungen in der neuseeländischen Parlamentsgeschichte. "Wir werden dafür bestraft, Maori zu sein", sagte eine suspendierte Abgeordnete der BBC. "Wir vertreten die Haltung, kompromisslos Māori zu sein und stellen die Bedürfnisse und Erwartungen unserer Leute an die erste Stelle."
Quellen: Radio New Zealand, BBC
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