Der Rosenkrieg zwischen Donald Trump und Elon Musk eskaliert. US-Medien stürzen sich, teils unverhohlen hämisch, auf das Ende der "Bromance". Die Pressestimmen.

US-Präsident Donald Trump und sein einst engster Berater, Tech-Milliardär Elon Musk, attackieren sich nach dem Ende ihrer Zusammenarbeit vor den Augen der Weltöffentlichkeit. Auf ihren jeweils eigenen Plattformen X und Truth Social bezichtigen sich die bis vor wenigen Wochen noch ziemlich besten Freunde gegenseitig der der Lüge, drohen einander sogar.

Internationale Kommentatoren blicken fassungslos auf diesen Rosenkrieg, fast überall schwingt leichte bis schwere Häme ob des Zerwürfnisses der beiden Männer.

US-Präsident Trump vs. Musk – über ein Zweckbündnis, das in Verachtung umschlug

"Boom": vom plötzlichen Beziehungsaus zwischen Donald Trump und Elon Musk

"Vox": "Dieser Streit ist nicht nur persönlich. Er hat große Auswirkungen auf das Land, denn Musk hat sich entschieden, sich gegen das Kernstück von Trumps Gesetzesagenda zu stellen: sein 'big beautiful bill'. [...] Ein entscheidender Wendepunkt kam Anfang März, als Trump, nachdem sich mehrere Kabinettsmitglieder beschwert hatten, Musk in die Schranken wies und erklärte, er müsse mit den Kabinettschefs zusammenarbeiten und ein 'Skalpell' und nicht ein "Beil" benutzen. Für den reichsten Mann der Welt war dies ein schwerer Rückschritt."

"Politico": "Musk hatte drei Tage damit verbracht, den Gesetzentwurf, den er als 'ekelhafte Abscheulichkeit' bezeichnete, und die Republikaner im Repräsentantenhaus, die dafür gestimmt hatten, zu kritisieren, aber Trump hatte sich weitgehend zurückgehalten, obwohl er und enge Vertraute privat frustriert waren. Doch am Donnerstagmorgen hatte Trump eindeutig genug. [...] Später sagte er, er sei 'sehr enttäuscht von Elon' und deutete an, Musk leide unter dem 'Trump-Wahnsinnssyndrom'. Boom."

"The Atlantic": "Der Zusammenbruch ist unvermeidlich und doch schockierend. (Die Deutschen müssen ein Wort für diese Situation haben; vielleicht könnte Trump Bundeskanzler Friedrich Merz fragen, der heute das Weiße Haus besuchte). [...] "Das Aufeinandertreffen von Musk und Trump wird ein Test dafür sein, was passiert, wenn zwei der größten Promoter in der Geschichte der Massenmedien aufeinandertreffen. [...] Der interessanteste Konflikt ist jedoch der zwischen zwei Männern, die dachten, sie hätten sich gegenseitig bestochen."

"Semafor": "Vielleicht kann nur eine beiderseitige Vereinbarung, ihre Telefone wegzusperren, den Streit beenden, der die Hauptstadt und das Internet der Nation auf einmal in Atem hält. [...]  Letzten Endes hat Musk Trump über die Klinge springen lassen. Die nächsten Dinge, auf die man achten sollte: Wie sehr sich diese Trennung auf die aktuelle Politik auswirkt. Wird die Kostensenkungsmaßnahme DOGE überleben? Wird Musk seine Drohung wahr machen, das Dragon-Raumschiff von SpaceX stillzulegen? Und werden die beiden im nächsten Frühjahr, wenn die GOP-Vorwahlen zum Kongress stattfinden, zerstritten sein?"

Mission Impossible Elon Musk wollte die Bürokratie zerstören. Er zahlte einen hohen Preis

"Vielleicht dachte Trump, dass Musk nur ein weiterer Für-Immer-Trumpist sei"

"The Hill": "Jeder von ihnen hat die Macht, dem anderen zu schaden. [...] Trumps Neigung, sich an denjenigen zu rächen, die seiner Meinung nach ihm in die Quere gekommen sind, macht es sehr plausibel, dass Musks Unternehmen eine Zielscheibe auf dem Rücken haben werden. [...] Aber das ist nicht die ganze Geschichte. Musk ist außerordentlich beliebt, wird sogar von vielen in der so genannten 'Online-Rechten' vergöttert. Diese jüngeren, überwiegend männlichen Rechtspopulisten verehren Musk nicht nur für seine geschäftlichen Erfolge, sondern auch für seine rhetorischen Bombardements gegen die 'Weicheier'. Musk könnte Trump in dieser Wählerschaft, die den Präsidenten bisher unterstützt hat, tief verletzen."

"The New Yorker": "Vielleicht dachte Trump, dass Musk nur ein weiterer Für-Immer-Trumpist sei, einer jener eifrigen Konvertiten, die ihrem Anführer jede noch so zynische ideologische Verrenkung durchgehen lassen."

"New Republic": "Ja, die Fehde zwischen ihm und Trump ist gut für sie [die Demokraten, Anm. d. Red.] 'Lasst sie streiten' ist eine altbewährte politische Strategie, weil sie funktioniert. Die Fehde zwischen Musk und Trump führt zur Spaltung der Republikanischen Partei, gefährdet eines der schlimmsten Gesetzesvorhaben der modernen Geschichte und lässt alle Beteiligten wie kindische Idioten aussehen. [...] Das ist gut. Das ist es, was wir wollen sollten. [...] Lasst ihn Trump so viel Schaden wie möglich zufügen und sich dann so weit wie möglich von ihm entfernen, und zwar für immer."

"Washington Post": "Wir sollten nicht zulassen, dass diese Trennung in der Boulevardpresse von der wichtigen Spaltung ablenkt, die sich herausgebildet hat – eine Spaltung, die nicht nur Musk betrifft, sondern auch Hunderte von Millionen Amerikanern. Die Entscheidung der republikanischen Partei, rücksichtslose Ausgaben der Haushaltsdisziplin vorzuziehen, hat die Spaltung der Generationen, die bereits im Gange ist, noch beschleunigt. [...] Jüngere Amerikaner verdienen die Möglichkeit, Notfallpläne zu erstellen – und eine Politik zu fordern, die ihnen hilft, sich vorzubereiten."

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