Als "Best Buddys" inszenierten sich Elon Musk und Donald Trump, dann überwarfen sich die Mega-Egos. Die wichtigsten Aussagen einer öffentlichen (Zweck-)Freundschaft.

Von Freundschaften sagt man, dass sie im Gegensatz zu romantischen Beziehungen oft nicht mit einem Knall zu Ende gehen, sondern langsam einschlafen. Die Beziehung zwischen Elon Musk und Donald Trump hingegen war schon immer von Extremen geprägt.

Lange beobachtete vor allem der Tech-Milliardär den Präsidenten eher skeptisch, sprach sich in dessen erstem Wahlkampf gegen ihn aus. Auch während Trumps erster Amtszeit hielt sich Musk nicht mit Kritik zurück. Trump wiederum bezeichnete ihn als "einen weiteren Bullshit-Künstler".

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Als Trump sich dann ein zweites Mal um die Präsidentschaft bewarb, sah plötzlich alles ganz anders aus: Elon Musk und Donald Trump formten eine Allianz – der reichste und der mächtigste Mann der Welt. Zitate der beiden zeigen, wie sie sich annäherten, Verbündete wurden und sich schließlich zerstritten.

"Ich bin nicht nur Maga – ich bin Dark Maga" ( Elon Musk)

Musk erlaubt dem Ex-Präsidenten die Rückkehr auf seine Plattform X. Und nach dem fehlgeschlagenen Attentat auf Trump tritt der Tech-Milliardär plötzlich auf einer seiner Wahlkampfveranstaltungen auf – und macht ganz offen Werbung für eine zweite Amtszeit.

"Nein, er übernimmt nicht die Präsidentschaft" (Donald Trump)

Trump und Musk stellen immer mehr Gemeinsamkeiten fest – beide haben nicht nur viel Geld, sondern offenbar auch ähnliche Interessen, gesellschaftliche Ansichten und politische Ziele. Es zeichnet sich ab, dass der Milliardär bei einem Wahlsieg des Republikaners eine wichtige Rolle in der neuen Regierung spielen könnte. Trump wiegelt im Wahlkampf ab, demonstriert aber dennoch seine Nähe zum Tesla-Chef: "Elon hat einen tollen Job gemacht. Ist es nicht schön, kluge Leute zu haben, auf die wir uns verlassen können?" Musk soll sich um Kostensenkungen kümmern.

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"Wenn er verliert, bin ich am Arsch" (Elon Musk)

In einem Interview verbreitet Elon Musk Verschwörungstheorien, die man aus dem Lager von Trump kennt. Er deutet an, die Demokraten wollten freie Wahlen abschaffen und würden im Falle eines Wahlsiegs Trump-Unterstützer wie ihn verhaften. Bei vielen seiner Bewunderer verliert er dadurch an Rückhalt. Auch finanziell geht Musk mit Trump aufs Ganze: Er spendet insgesamt mindestens 250 Millionen Dollar für dessen Wahlkampf.

"Ein Star wurde geboren. Es ist Elon" (Donald Trump)

Trump gewinnt die Wahl im November 2024 tatsächlich deutlich – auch dank der Unterstützung von Musk. Bei seiner Siegesrede feiert er seinen prominentesten (und reichsten) Fan ausführlich: "Er ist ein Supergenie. Wir müssen unsere Supergenies beschützen."

Trump und Musk siegessicher – kaum Hoffnung für Harris © Evan Vucci / AP / DPA
Donald Trump hält Lobrede auf Elon Musk: "Er ist ein Super-Genie"

"Die Zukunft wird fantastisch" (Elon Musk)

Musk steht zwar nicht mit auf der Bühne, teilt jedoch eine Bildmontage von sich im Oval Office. Der reichste Mann der Welt sichert sich auch politischen Einfluss, gilt inzwischen als engster Vertrauter des Präsidenten. Und wird dadurch noch reicher: Nach Trumps Triumph schießen die Tesla-Aktien in die Höhe.

"Das Manhattan-Projekt unserer Zeit" (Donald Trump)

Musk bekommt mit Doge eine eigene, neu geschaffene Behörde. Trump zieht den Vergleich zum US-Atomforschungsprojekt im Zweiten Weltkrieg. Die Behörde soll Bürokratie abbauen und Regierungskosten senken, ein wichtiges Wahlkampfversprechen des Präsidenten. Mit Massenentlassungen sorgt sie aber zunächst für viel Chaos.

"Ich liebe den Kerl" (Elon Musk)

Die Bande zwischen Trump und Musk werden immer enger. Öffentlich zelebrieren sie ihre Freundschaft, Musk findet geradezu lyrische Worte dafür: "Je mehr ich Präsident Trump kennenlerne, desto mehr mag ich ihn. Ehrlich gesagt, ich liebe den Kerl." Bei einer anderen Gelegenheit behauptet er, er liebe Trump "so sehr, wie ein heterosexueller Mann einen anderen Mann lieben kann".

© Lynne Sladky
Elon Musk besucht UFC-Käfigkampf – und bringt vierjährigen Sohn mit

"Dümmer als ein Sack Ziegel" (Elon Musk)

Doch es dauert nicht lange, bis sich Risse im engen Verhältnis der beiden Männer zeigen. Denn auch wenn manche Musk als eine Art "Schattenpräsident" sehen – das gewählte Staatsoberhaupt trifft seine Entscheidungen immer noch selbst. Und insbesondere Trumps Strafzölle schmecken Musk gar nicht, der seine eigenen Geschäfte bedroht sieht. Der Berater in Handelsfragen, Peter Navarro, sei "wirklich ein Idiot" und "dümmer als ein Sack Ziegel", schimpft er. Auch mit einigen Ministern soll er aneinandergeraten sein – immerhin hinter verschlossenen Türen.

"Er wird immer bei uns sein" (Donald Trump)

Nach 130 Tagen zieht sich Musk planmäßig als Berater der Regierung zurück und will sich wieder mehr auf seine Unternehmen konzentrieren. Die Distanz zwischen beiden hat zugenommen. Musk soll an Einfluss verloren haben, auch seine Einsparungen sollen nicht so hoch ausgefallen sein wie angekündigt. Dennoch machen die beiden Mega-Egos zum Abschied im Oval Office auf heile Welt. Trump lobt seinen Berater in den höchsten Tönen und kündigt an, dieser werde ihn noch häufig besuchen.

Die bizarrsten Auftritte von Elon Musk als Trump-Unterstützer

Sprung ins Haifischbecken Politik Im Oktober 2024 taucht Elon Musk plötzlich im Wahlkampf von Donald Trump auf. Bei einer Veranstaltung in Pennsylvania teilen sie sich die Bühne – wohl nicht zufällig an jenem Ort, an dem Trump drei Monate zuvor ein Attentat überstanden hatte © Evan Vucci/AP / DPA
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"Widerliche Abscheulichkeit" (Elon Musk)

Kaum ist Musk nicht mehr in Regierungsdiensten, zieht er gegen das Steuergesetz von Trump vom Leder, eines der Lieblingsprojekte des Präsidenten. Das Gesetz sei "widerlich" und "abscheulich". Dadurch werde die US-Staatsverschuldung weiter aufgebläht. Diejenigen, die dafür gestimmt hätten, sollten sich "schämen", erklärt Musk. "Ihr wisst, dass ihr Unrecht getan habt." Der Bruch zwischen ihm und Trump ist nun für alle Welt offensichtlich.

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