Die Cyberkriminalität in Deutschland hat auch wegen zunehmender Hacker-Attacken aus Russland und gegen Israel einen neuen Höchststand erreicht. „Cyberkriminalität ist eine zunehmende Bedrohung für unsere Sicherheit", sagte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt am Dienstag bei der Vorstellung des Lageberichts für 2024. „Die Cyberkriminalität wird ständig aggressiver, aber unsere Gegenstrategien werden auch professioneller.“

Schätzungen gingen allein von wirtschaftlichen Schäden vor allem durch Erpressung im vergangenen Jahr von über 178 Milliarden Euro aus. Deutschland wappne sich: „Wir rüsten massiv auf. Rechtlich, technisch und organisatorisch“, sagte der Innenminister. So hätten auch die Ermittlungserfolge 2024 zugenommen. Gerade die Künstliche Intelligenz (KI) biete Angreifern aber immer mehr Möglichkeiten.

Die meisten Cyberangriffe sind sogenannte Ransomware-Attacken. Dabei werden Computer von Angreifern verschlüsselt und erst gegen Lösegeld wieder freigegeben. 950 Unternehmen hätten hier Fälle bei der Polizei angezeigt. Hier sei die Zahl der Angriffe aber zurückgegangen.

Neben finanzstarken Unternehmen stehen auch Einrichtungen und Institutionen mit hoher Öffentlichkeitswirksamkeit im Fokus cyberkrimineller Akteure. Aber auch leicht verwundbare kleine und mittelständische Unternehmen sind stark betroffen. Da diese Form der Angriffe besonders hohe Schäden und Ausfälle von sensiblen technischen Infrastrukturen verursachen können, stehen sie im Zentrum der Cyberbekämpfungsstrategie des BKA.

Gezielte Überlastung der Netzwerke

Dazu kommen sogenannte Ddos-Angriffe (Distributed Denial-of-Service), bei denen durch gezielte Überlastung von Netzwerken etwa öffentliche Verwaltungen lahmgelegt werden. Hier wurden besonders viele Attacken aus Russland registriert. Aber auch antiisraelische Angriffe – wenn auch in geringerer Zahl – wurden gemeldet.

BKA-Chef Holger Münch verwies auf Erfolge wie die Abschaltung von Online-Marktplätzen für Waffen. Es bleibe aber ein Dauerproblem, dass die meisten Täter aus dem Ausland kämen. Die Aufklärungsquote liege so mit 32 Prozent deutlich unterhalb der allgemeinen Quote von Straftaten von 58 Prozent.

„Jeden Tag werden der Polizei in Deutschland zwei bis drei schwere Ransomware-Angriffe angezeigt. Sie können Unternehmen in ihrer Existenz bedrohen, die öffentliche Verwaltung lähmen oder auch Kunden von Verkehrsbetrieben betreffen“, sagte Münch.

Neben öffentliche Einrichtungen und (Bundes-)Behörden waren Logistikdienstleister und Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes unter den Zielen der ausgeführten DDoS-Angriffe. Das Bundeskriminalamt geht gemeinsam mit internationalen Partnern z. B. in der Operation PowerOff gegen Stresserdienste vor, die solche Angriffe vereinfachen. In diesem Kontext wurde zuletzt im Oktober 2024 die Plattform Dstat.CC abgeschaltet, die auch von hacktivistischen Gruppierungen genutzt worden war.

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