Die Ukraine entsendet eine Delegation zu Friedensgesprächen mit Russland nach Istanbul. Das bestätigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntag. Bisher hatte Kiew offen gelassen, ob die von Russland für Montag angekündigte zweite Gesprächsrunde zustande kommt. Die ukrainische Delegation werde von Verteidigungsminister Rustem Umerow angeführt, schrieb Selenskyj in sozialen Netzwerken.

„Wir tun alles, um unsere Unabhängigkeit, unseren Staat und unser Volk zu schützen“, hieß es in dem Beitrag. Er habe die ukrainische Position für das Treffen in Istanbul festgelegt, schrieb Selenskyj und nannte drei Forderungen: erstens eine vollständige und bedingungslose Waffenrufe, zweitens die Freilassung Gefangener, drittens die Rückkehr entführter Kinder.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte am Mittwoch die neue Gesprächsinitiative annonciert. Die russische Delegation sei bereit, in der Türkei dem ukrainischen Team ein Memorandum vorzustellen, sagte er. Das Papier lege die russische Position zu „allen Aspekten einer zuverlässigen Überwindung der Grundursachen der Krise“ dar.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion. Am Sonntag meldete die ukrainische Luftwaffe den größten russischen Drohnenangriff seit Kriegsbeginn. Moskau habe insgesamt 472 Drohnen gegen das Land eingesetzt und zudem sieben Raketen abgefeuert.

Ukraine greift Militärflugplatz in Ostsibirien an

Die Ukraine wiederum hat nach Angaben aus dem Inlandsgeheimdienst SBU am Sonntag mehrere russische Militärflugplätze angegriffen. Mehr als 40 Flugzeuge sollen bei dem Einsatz beschädigt worden sein. Demnach richteten sich die Angriffe unter anderem gegen die russische Militärbasis in Belaja in der Region Irkutsk in Ostsibirien – rund 4200 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Weitere Ziele seien die Luftwaffen-Stützpunkte in Djagilewo, Iwanowo und in Olenia gewesen. Diese liegen in der Region Murmansk in der russischen Arktis, rund 1900 Kilometer von der Ukraine entfernt. Die angegriffenen Flugzeuge sollen genutzt worden sein, „um ukrainische Städte jede Nacht zu bombardieren“.

Auf dem Stützpunkt in Belaja sei ein Feuer ausgebrochen, verlautete aus den SBU-Kreisen weiter. Es wurde ein Video übermittelt, das die Luftwaffenbasis in Belaja zeigen soll, und in dem mehrere brennende Flugzeuge sowie schwarze Rauchsäulen zu sehen sind. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Der Gouverneur der Region Irkutsk, Igor Kobzew, gab am Sonntag aber einen „Drohnenangriff“ auf das Dorf Srednij bekannt, das direkt neben der Militärbasis von Belaja liegt. „Das ist der erste Angriff dieser Art in Sibirien“, sagte er. Auf einem Video, das der Gouverneur veröffentlichte und das anscheinend von Anwohnern gedreht worden war, ist eine Drohne am Himmel zu sehen und eine große, graue Rauchwolke im Hintergrund.

Unbestätigte Videos und Bilder, die in den sozialen Medien gepostet wurden, zeigen auf dem Luftwaffenstützpunkt brennende russische strategische Bomber. Laut prorussischen Bloggern war es der erste derartige Angriff, der in einer so großen Entfernung von der Frontlinie stattfand.

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