Luft, wo eine Niere zu sehen sein sollte? Dieses CT-Bild gibt Rätsel auf
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Ein Mann Ende 60 wird mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik geflogen. Die erstversorgenden Ärzte rufen den Chefarzt der Urologie hinzu – er hatte bereits am Vormittag Kontakt zu einem niedergelassenen Urologen, der den Patienten in einer Regionalklinik betreute. Schon da war klar: Der Mann ist schwer krank. Doch das Ausmaß wird erst jetzt deutlich. Innerhalb weniger Stunden hat sich der Zustand des Patienten dramatisch verschlechtert. Er ist kaum noch ansprechbar, hat hohes Fieber – er schwebt in Lebensgefahr. Was steckt hinter seinem lebensbedrohlichen Gesundheitszustand?
CT löst Verwirrung aus
Der Blick auf das CT-Bild des Betroffenen lässt den Chefarzt stutzen. Wo eigentlich die rechte Niere sitzen sollte, erkennt er nur eins: Luft. Erst bei genauerem Hinsehen entdeckt er das Nierenbecken – und einen zwei-millimetergroßen Stein im rechten Harnleiter, der den Urinfluss blockiert, sowie einen weiteren Stein in der linken Niere.
Die Blutwerte des Patienten sind ebenso alarmierend: Die Entzündungszeichen gehen durch die Decke. Nur fünf der 39 getesteten Laborparameter liegen innerhalb des Normbereichs. Alles spricht für eine Blutvergiftung, eine sogenannte Sepsis. Doch woher kommt die Infektion? Die Ursache ist nicht selten eine Lungenentzündung. Die Lunge des Patienten zeigt jedoch keine Auffälligkeiten. Oder könnte ein infizierter Nierentumor dahinterstecken? Unwahrscheinlich – die CT-Bilder sprechen dagegen.
Was wissen die Ärzte?
Die Luft in der Niere löst beim Chefarzt einen anderen, erschreckenden Verdacht aus: Könnten gasbildende Bakterien am Werk sein? Der Gedanke an ein Gangrän kommt auf – das Absterben von Nierengewebe, ausgelöst durch Bakterien, die sich auch ohne Sauerstoff vermehren. Typisch hierfür wäre der ''Gasbrand''-Erreger. Doch weder die Beschwerden noch der Krankheitsverlauf des Patienten passen komplett mit dem Gasbrand überein. Die Ursache bleibt weiterhin unklar. Was die Ärzte jedoch wissen: Die vorhandenen Bakterien produzieren Giftstoffe, die sich über das Blut und Gewebe im Körper des Patienten verteilen. So deuten zwei erhöhte Enzyme im Blut des Patienten bereits auf einen Schaden an seinem Herzmuskel hin.
Trotz sofortiger Gabe von Breitspektrumantibiotika bleibt nur ein Weg: Die infizierte Niere muss sofort entfernt werden, um ein Multiorganversagen zu verhindern. Im OP-Saal geht es nun um Leben oder Tod. Können die Ärzte die Ursache für die Infektion feststellen und den Betroffenen retten?

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Der Podcast "Die Diagnose" mit Anika Geisler erscheint alle zwei Wochen – auf RTL+, der Plattform von RTL Radio Deutschland, und auf Spotify und iTunes. In den letzten Folgen wurden bereits neue, spannende Krankheitsfälle gelöst:
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