Preisträger nicht erreicht – der eine genoss das Leben, die andere glaubte an Spam-Anruf
Immunforscher Fred Ramsdell hat erst nach Stunden von seiner Auszeichnung mit dem Nobelpreis für Medizin erfahren – und zwar beim Wandern. Ramsdell genieße derzeit das Leben und sei wegen einer Wanderung nicht erreichbar, hatte sein in San Francisco ansässiges Labor Sonoma Biotherapeutics zunächst mitgeteilt.
Als das Karolinska-Institut in Stockholm am Montag mitteilte, dass Ramsdell und seine Kollegen Shimon Sakaguchi (Japan) und Mary Brunkow (ebenfalls USA) im Dezember die Auszeichnung übergeben bekommen, war es an der US-Westküste noch mitten in der Nacht.
Das Nobel-Komitee konnte ihn zunächst nicht erreichen – auch ein Freund von Ramsdell, Jeffrey Bluestone, war nach eigenen Angaben erfolglos. „Ich habe selbst versucht, ihn zu erreichen“, sagte Bluestone.
Erst abends bei Wanderung erreicht
Am Abend sei es dem Chef des Labors aber dann gelungen, Ramsdell zu erreichen, teilte seine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur mit. Der Forscher hab seine Wanderung vorzeitig beendet und sei nun auf dem Heimweg.
Das Nobel-Komitee hatte auch Brunkow zunächst nicht erreichen können. Die Wissenschaftlerin, die wie Ramsdell an der US-Westküste lebt, hatte den Anruf wegen der Zeitverschiebung mitten in der Nacht erhalten und war angesichts der schwedischen Telefonnummer nach eigenen Angaben von einem Spam-Anruf ausgegangen. Sie habe daher das Telefon ausgeschaltet und sich wieder schlafen gelegt, sagte sie der Nobel-Stiftung. Später hatte das Nobel-Komitee dann jedoch Erfolg und konnte die gute Nachricht überbringen.
Die Erkenntnisse von Ramsdell, Sakaguchi und Brunkow lieferten dem Nobel-Komitee zufolge die Basis für die Entwicklung möglicher künftiger Behandlungsmethoden etwa gegen Krebs und Autoimmunkrankheiten. Die bedeutendste Auszeichnung für Mediziner ist mit 11 Millionen schwedischen Kronen (rund eine Million Euro) dotiert.
Am Dienstag werden die Träger des Physik-Preises benannt, am Mittwoch folgt der Chemie-Preis, danach die für Literatur und für Frieden und schließlich am kommenden Montag der von der schwedischen Zentralbank gestiftete sogenannten Wirtschaftsnobelpreis. Die feierliche Übergabe aller Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896).
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