Darum sollten Sie Nasenspray nach der Erkältung sofort wegwerfen
Der Schnupfen ist vorbei und das Nasenspray-Fläschchen ist noch halb gefüllt? „Dann bin ich ja vorbereitet für den nächsten Infekt“ mag da der Gedanke sein, während die Flasche wieder in der Hausapotheke verstaut wird.
Der Apotheker Alexander Schmitz aus Dannenberg rät davon allerdings ab. Schließlich war die Sprühspitze während des Infekts in Kontakt mit der Nasenschleimhaut, auf der sich Erreger tummeln – „egal, wie vorsichtig man ist“, so Schmitz. Das kann zu einer Verkeimung des Fläschchens führen. Sicherheitshalber sollte man sie daher entsorgen.
„Übrigens sollte auch jedes Familienmitglied ein eigenes Nasenspray verwenden“, sagt der Apotheker. Sonst bestehe Gefahr, „dass man die Erreger immer schön im Kreis weitergibt“. Wichtig bei der Entsorgung: Arzneimittelreste wie Nasenspray nie über die Toilette entsorgen. Flüssige Medikamente sollten laut Umweltbundesamt mitsamt ihrem Behältnis entsorgt werden. Vielerorts ist die Restmülltonne der richtige Ort dafür, je nach Kommune kann es aber auch anders sein.
Nur was gehört neben Nasenspray noch in die Hausapotheke, besonders in der Erkältungszeit?
Jetzt zum Herbst hin ist ein guter Zeitpunkt die Vorräte zu prüfen und auf die Haltbarkeit zu achten, sagt Armin Hoffmann. Er ist Präsident der Bundesapothekerkammer sowie der Apothekerkammer Nordrhein. „Im Sommer braucht man eher etwas gegen Mückenstiche und Allergien, im Winter etwas gegen Erkältungen.“ Grundsätzlich gilt: „Speziell für die Erkältungszeit sollte man gegen Schnupfen, Schmerzen, Fieber, Husten und Halsschmerzen etwas da haben“, fügt Apotheker Schmitz hinzu.
Aber keiner braucht ein riesiges Arzneimittellager zu Hause. Hoffmanns Rat: den Fokus auf einen Grundstock an Medikamenten legen, um rasch eingreifen zu können, wenn der Hals kratzt oder die Glieder schmerzen.
Mittel bei verstopfter Nase
Ist die Nase so verstopft, dass Atmen nur durch den Mund möglich ist, können Nasensprays also tatsächlich hilfreich rein. Abschwellende Nasensprays mit Wirkstoffen wie Xylometazolin oder Oxymetazolin sorgen dafür, dass sich die Blutgefäße der Nasenschleimhaut zusammenziehen. Durchatmen ist also wieder möglich.
Wichtig ist aber: „Bei diesen Nasensprays besteht eine hohe Gefahr, dass sich die Nasenschleimhaut daran gewöhnt“, sagt Schmitz. Heißt: Man muss schlimmstenfalls auch weit über die Erkältung hinaus regelmäßig sprühen, um Luft zu bekommen. Daher gibt es in der Apotheke und in der Packungsbeilage in aller Regel den Warnhinweis: maximal sieben Tage am Stück anwenden. Schmitz rät sogar, sie nur vier bis fünf Tage zu nutzen.
Weniger problematisch sind Meerwasser-Nasensprays. Sie wirken zwar nicht abschwellend, befeuchten aber die Nasenschleimhäute. Das kann dabei helfen, festsitzenden Schleim zu lösen. Einen ähnlichen Effekt haben Nasenduschen oder Inhalationen mit Kochsalzlösung.
Wohltuend kann auch ein Erkältungsbalsam sein – etwa mit Eukalyptusöl und Menthol –, dessen ätherische Öle die Atemwege freimachen. „Möchte man ihn bei Kindern anwenden, sollte man aber nachlesen, ab welchem Alter er sich eignet“, erklärt Schmitz.
Gegen Husten und Halsschmerzen
Wer mit Husten zu kämpfen hat, kann dagegen zu Lutschpastillen und -tabletten greifen – die befeuchten Mund und Rachen, weil sie die Speichelproduktion anregen. Das beruhigt die gereizten Schleimhäute, wenn man morgens mit Halskratzen aufgewacht ist.
Die Bonbons können aus der Apotheke sein, müssen sie aber nicht: Bei einer Untersuchung von 46 rezeptfreien Mitteln kam die Stiftung Warentest im vergangenen Herbst zu dem Ergebnis: „Saure Bonbons können die gleiche Wirkung wie ausgewiesene Mittel gegen Halsschmerzen haben.“
Zudem gibt es zwei Arten von Hustensäften. Hustenlöser verflüssigen den Schleim und erleichtern das Abhusten. Hustenstiller hingegen unterdrücken den Hustenreiz bei trockenem Reizhusten. Letzterer ist aber kein Muss in der Hausapotheke, findet Schmitz. „Reizhusten tritt gewöhnlicherweise am Ende einer Erkältung auf – bis dahin hat man noch Gelegenheit, etwas zu besorgen.“ Wichtig: Hustenlöser und Hustenstiller darf man nicht zusammen einnehmen – sonst verbleibt der Schleim in den Atemwegen.
Ebenfalls wohltuend für den Hals sind Arzneitees mit Inhaltsstoffen, die schleimlösend und reizlindernd wirken. „Und Arzneitees fördern natürlich, dass man genug trinkt“, sagt Schmitz. Etwa Thymian, Lindenblüten, Anis, Eibisch, Spitzwegerich oder Süßholz. Wichtig, damit die ätherischen Öle nicht mit dem Teedampf flöten gehen: die Teezubereitung beim Ziehen mit einem Tellerchen abdecken.
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