Trump propagiert Zusammenhang zwischen Paracetamol in der Schwangerschaft und Autismus
US-Präsident Donald Trump hat einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Schmerzmitteln in der Schwangerschaft und Autismus propagiert – ohne dafür Beweise vorzulegen. In einer Ansprache im Weißen Haus am Montag (Ortszeit) erklärte Trump, Frauen sollten während der gesamten Schwangerschaft kein Acetaminophen einnehmen – in Deutschland unter dem Markennamen Paracetamol bekannt, in den USA als Tylenol.
Trump erklärte, die US-Arzneimittelbehörde FDA werde damit beginnen, Ärzte darüber zu informieren, dass die Einnahme von Acetaminophen „mit einem erhöhten Risiko für Autismus in Verbindung stehen kann“. Medizinische Belege für diese Aussage lieferte er jedoch nicht.
Der Gynäkologen-Verband American College of Obstetricians and Gynecologists bezeichnete Trumps Warnungen als „verantwortungslos“. Diese sendeten eine schädliche und verwirrende Botschaft an Schwangere. Die Society for Maternal-Fetal Medicine erklärte, dass unbehandelte Fieber in der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimester, das Risiko für Fehlgeburten, Frühgeburten und andere Komplikationen erhöhen.
Der Hersteller von Tylenol erklärte am Montag, dass er den Aussagen von Trump „entschieden widerspricht“. Kenvue teilte in einer Stellungnahme mit, dass „fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse eindeutig zeigen, dass die Einnahme von Acetaminophen keinen Autismus verursacht.“ Das Unternehmen verwies dabei auf wissenschaftliche Bewertungen mehrerer staatlicher Regulierungsbehörden weltweit, darunter auch Studien der FDA.
Trump warnt auch vor Impfstoffen
Trump äußerte am Montag zudem unbegründete Bedenken, Impfstoffe könnten zu einer Zunahme von Autismus-Fällen führen. Auch Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. verbreitet seit Jahren widerlegte Theorien, wonach Impfstoffe den Anstieg der Autismus-Fälle mitverursacht haben könnten.
Die Trump-Regierung will Antworten auf die Ursachen des deutlichen Anstiegs von Autismus-Fällen in den vergangenen Jahren finden. Laut der US-Gesundheitsbehörde CDC ist derzeit eines von 31 Kindern in den USA von der Entwicklungsstörung betroffen. Bereits am Sonntagabend hatte Trump erklärt: „Ich glaube, wir haben eine Antwort auf Autismus gefunden.“ Fachleute halten diese Aussage jedoch für stark übertrieben.
Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge ist ein Teil des Anstiegs auf ein gestiegenes Bewusstsein sowie veränderte Diagnosekriterien zurückzuführen. Über Jahrzehnte hinweg wurde die Diagnose nur bei Kindern mit schweren Kommunikations- oder Sozialisationsproblemen beziehungsweise mit auffälligem Verhalten gestellt. Doch seit etwa 30 Jahren umfasst der Begriff „Autismus-Spektrum-Störung“ auch mildere Fälle von Autismus, die weitaus häufiger auftreten.
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