Mehr als eine Milliarde Menschen leben mit psychischen Erkrankungen
Mehr als eine Milliarde Menschen leben nach Angaben der Vereinten Nationen mit Störungen der mentalen Gesundheit. Angstzustände und Depressionen seien die häufigsten Störungen, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag in Genf mit. Psychische Erkrankungen seien in allen Ländern und Gemeinschaften verbreitet, Menschen jeden Alters und jeder Einkommensschicht seien betroffen, heißt es in einem neuen WHO-Bericht. Frauen seien insgesamt überproportional betroffen.
Die Erkrankungen stellten die zweithäufigste Ursache für langfristige Behinderungen dar und trügen zum Verlust gesunder Lebensumstände bei. Sie verursachten hohe Behandlungskosten für Betroffene und ihre Familien und verursachten erhebliche volkswirtschaftliche Verluste. Nach Schätzungen fielen durch Depressionen und Angstzustände weltweit jährliche Kosten von 1000 Milliarden US-Dollar an.
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus verlangt Investitionen in die psychische Gesundheit. „Jede Regierung und jeder Politiker hat die Verantwortung, dringend zu handeln und sicherzustellen, dass die psychische Gesundheitsversorgung nicht als Privileg, sondern als Grundrecht für alle behandelt wird“, sagte Tedros.
Auch Jungen Menschen geht es immer schlechter
Vor wenigen Tagen veröffentlichte das Team um den Glücksforscher David Blanchflower vom Dartmouth College in Hanover (USA) eine Studie zu jungen Erwachsenen. Demnach sind sie heute im Schnitt deutlich unglücklicher, als sie es jahrelang waren, so die Studie, die im Fachjournal „PLOS One“ erschien. Lange ließ sich demnach die Unzufriedenheit von Menschen in einer Art Hügel darstellen: Sie nahm mit einigen Schwankungen bis zum mittleren Alter von etwa 50 Jahren – der sogenannten „Rush Hour“ des Lebens – zu und danach wieder deutlich ab. Das galt sowohl für Industrie- als auch Entwicklungsländer, wie in verschiedenen Studien untersucht wurde.
Sprich: Den jungen und alten Menschen ging es im Schnitt gut, den mittelalten, die oft Karriere, Kindererziehung und womöglich Altenpflege gleichzeitig jonglieren, ging es schlechter – Sorgen, Depressionen und Stress kamen bei ihnen häufiger vor. So weit, so normal. Nun sieht die Kurve im Groben anders aus: Junge Erwachsene sind am unzufriedensten, im Alter werden die Menschen glücklicher. Dieses Ergebnis bestätigt frühere Untersuchungen aus diesem Jahr. Der Makroökonom und Glücksforscher Karlheinz Ruckriegel von der Technischen Hochschule Nürnberg hielt die Ergebnisse der Studie für „sehr besorgniserregend“. Andere Studien hätten bereits ähnliche Tendenzen gezeigt. „Die Evidenz ist schlagend“, sagte er.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke