Konzern meldet Entdeckung von riesigem Ölvorkommen in Polen – Bürgermeisterin besorgt
Das kanadische Unternehmen Central European Petroleum (CEP) hat laut eigenen Angaben in der Ostsee ein großes Öl- und Erdgasfeldes entdeckt. Dem Ergebnis von Probebohrungen zufolge werde das förderbare Vorkommen von Erdöl und Erdgas auf 200 Millionen Barrel Ölequivalent geschätzt, teilte das Unternehmen am Montag mit.
Das Offshore-Ölfeld „Wollin Ost“ liegt nach CEP-Angaben etwa sechs Kilometer von der polnischen Hafenstadt Swinoujscie (Swinemünde) entfernt und damit auch in Sichtweite der deutschen Ferieninsel Usedom.
Es handele sich wohl um das größte Vorkommen dieser Art in Polen, hieß es in einer Presseerklärung. Firmenchef Rolf G. Skaar sprach von einem „historischen Moment“ für CEP und für die Energieindustrie Polens. Das Bohrfeld „Wollin Ost“ sei mehr als nur ein vielversprechendes Feld – es stelle eine Chance dar, das gesamte geologische und energetische Potenzial der Ostsee zu erschließen.
Krzysztof Galos, der polnische Chefgeologe im Klima- und Umweltministerium, zeigte sich in der Pressemitteilung optimistisch. Die geologische Dokumentation müsse eingereicht werden. Sollte sich der Fund allerdings bestätigen, könnte die Erschließung des Vorkommens „erheblich dazu beitragen, die Energiesicherheit Polens zu stärken“. Eine Förderung könnte in drei bis vier Jahren beginnen. Dann werde das Feld auf mehrere Jahre vier bis fünf Prozent des jährlichen polnischen Ölbedarfs decken, sagte Galos. CEP hat seit 2017 eine Lizenz für die Exploration vor der westlichen polnischen Küste.
Bürgermeisterin von Heringsdorf alarmiert
Doch auf der deutschen Ferieninsel Usedom nimmt man die Nachricht mit Sorgen auf. Laura Isabelle Marisken, parteilose Bürgermeisterin im Ostseebad Heringsdorf, sagte der „Bild“-Zeitung: „Wir fordern Aufklärung über das gemeldete Ölvorkommen in unmittelbarer Grenznähe sowie eine klare, aktive Haltung der Landesregierung zum Schutz unserer Region.“
Im Gemeinderat herrsche große Besorgnis. „Unsere Gemeinde liegt in einem besonders schützenswerten Naturraum – wir tun alles, um unsere Küste, unser Meer und unsere Lebensqualität dauerhaft zu bewahren“, sagte Marisken weiter. „Eine industrielle Gas- und Erdölförderung direkt vor unserer Haustür wäre ein massiver Eingriff in unsere Heimat, mit potenziell irreversiblen Folgen für Natur, Wasser und Klima. Das Ostseebad Heringsdorf ist kein Ort für industriepolitisches Pokerspiel.“
Die rot-rote Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern habe einen Informationsprozess mit der polnischen Seite gestartet, berichtet „Bild“.
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