17 Millionen Deutschen leben allein – und sind öfter arm
In Deutschland leben 17 Millionen Menschen, also 20,6 Prozent, allein in ihren vier Wänden. Die Zahl ist in den vergangenen 20 Jahren deutlich gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden unter Berufung auf Erstergebnisse des Mikrozensus 2024 mitteilte. Im Jahr 2004 seien es noch 14 Millionen oder 17,1 Prozent gewesen.
Laut den Angaben gibt es unter den älteren Menschen besonders viele Alleinlebende. So wohnt in der Altersgruppe über 65 gut jeder Dritte (34 Prozent) in einem Einpersonenhaushalt, bei den mindestens 85-Jährigen war es mehr als jede Zweite (56,0 Prozent).
„Aber auch unter den jungen Erwachsenen zwischen 25 und 34 Jahren war der Anteil mit 28 Prozent überdurchschnittlich hoch“, erklärten die Statistiker. Insgesamt leben Frauen mit 21,2 Prozent etwas häufiger allein als Männer (20 Prozent).
In Deutschland lebt demnach ein höherer Anteil von Menschen allein als in den meisten anderen EU-Ländern. Im EU-Schnitt seien es 16,2 Prozent, erklärte das Statistikamt. Nur in Litauen, Finnland, Dänemark, Estland und Schweden lebten anteilig noch mehr Menschen allein in ihrer Wohnung als in Deutschland. Am niedrigsten war der Anteil demnach in der Slowakei, Irland und Polen.
Alleinlebende von Armut bedroht
Einpersonenhaushalte sind in Deutschland mit 41,6 Prozent bereits der häufigste Haushaltstyp. Der Vorausberechnungen zufolge wird der Anteil im Jahr 2040 schon mehr als 45 Prozent betragen, wie das Statistikamt weiter mitteilte.
Allein zu leben kann demnach offenbar mit Einsamkeit zusammenhängen. Jeder vierte alleinlebende Mensch fühle sich oft einsam. Im Durchschnitt der Bevölkerung ab zehn Jahren seien es 16,3 Prozent. Besonders oft fühlten sich Alleinlebende unter 30 Jahren einsam, hier betrage der Anteil fast 36 Prozent. Die Alleinlebenden ab 65 Jahren fühlen sich demnach mit 17,6 Prozent am seltensten einsam.
Alleinlebende sind außerdem besonders oft von Armut bedroht. Im vergangenen Jahr seien 29 Prozent von ihnen armutsgefährdet gewesen – fast doppelt so viele wie im Schnitt der Gesamtbevölkerung.
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