Wie Sie der Sommerhitze trotzen: 13 Tipps für kühle Köpfe
Dreißig Grad und mehr soll es vielerorts an diesem Wochenende werden. Was für Sonnenanbeter nach einer guten Nachricht klingt, macht anderen ziemlich zu schaffen: Denn hohe Temperaturen sind für den Körper eine Belastung. Wir verraten, wie man sich bei Hitze schützt – was wirklich für Abkühlung sorgt:
Trinken Sie genug!
Schon unter normalen Umständen, also bei angenehmen Temperaturen, sollte ein Erwachsener eineinhalb bis zwei Liter Wasser oder Tee am Tag trinken. Der Bedarf steigt bei höheren Temperaturen deutlich an. Ein guter Indikator dafür, ob man genug getrunken hat, ist die Farbe des Urins. Er sollte leicht hellgelb und nicht dunkel sein. Bei eiskalten Getränken jedoch ist Vorsicht geboten, denn sie können auf den Magen schlagen. Außerdem muss der Körper Energie aufwenden, um sie zu erwärmen. Wer viel trinkt, muss zudem ausreichend Elektrolyte zu sich nehmen. Denn beim (intensiven) Schwitzen scheidet der Körper auch jede Menge Mineralien über die Haut aus. Da ältere Menschen den Griff zum Wasserglas gern mal vergessen, sollte man sie immer mal wieder daran erinnern. Es gibt auch Apps fürs Smartphone, die dies automatisch tun.

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Lassen Sie die Hitze draußen!
An heißen Tagen sollte man die Fenster tagsüber geschlossen halten. Noch besser: Rollläden, Rollos oder Jalousien herunterfahren – so bleibt die Wohnung angenehm kühl. Es hilft auch, Fernseher, Computer, Trockner auszuschalten. Denn im Stand-by-Modus geben die Geräte zusätzliche Wärme ab. Auf Balkon oder einer Terrasse, sorgen Markisen, Sonnensegel und -schirme für Schattenplätze.
Nur morgens auf große Tour!
Für Ausflüge und körperliche Anstrengungen eignen sich am besten die frühen Morgenstunden, wenn es noch nicht so heiß und sonnig ist. Ganz tabu sollten Wanderung oder Radtouren zur Mittagszeit sein. Bis es sich abends abkühlt, dauert es meist einige Zeit. Vermeiden Sie sehr lange Ausflüge ohne Zwischenstopp zum Abkühlen.
Nicht mittags auf den Court!
Schwere körperliche Aktivitäten sollte man bei Hitze generell vermeiden. Aber auch Gartenarbeit oder ein Tennismatch bei Mittagshitze und knalligem Sonnenschein können den Körper stark belasten. Vor allem dann, wenn zum Spaß auch noch großer Ehrgeiz kommt.
Sonnencreme drauf und Hut auf!
Neben ausreichend Getränken ist ein guter Sonnenschutz essenziell. Die Sonnencreme sollte mindestens UV-Schutzfaktor 30 besitzen, besser 50; sonst droht ein Sonnenbrand. Ganz wichtig ist auch eine Kopfbedeckung. Sie schützt im Zweifelsfall vor einem gefährlichen Hitzschlag. Tragen Sie, wenn möglich, leichte, luftige und atmungsaktive Kleidung. So kann die Luft am Körper zirkulieren.
Suchen Sie Schattenplätze auf!
Vermeiden Sie schwarz asphaltierte Straßen und Betonflächen, denn diese heizen sich besonders stark auf. Suchen Sie möglichst beschattete Grünflächen, also Parks, Gärten oder Hinterhöfe auf. Einkaufspassagen oder öffentliche Gebäude sind häufig weniger heiß. Auch Kirchen oder U-Bahnhöfe versprechen Abkühlung.
Hände weg von zu viel Alkohol!
Denn "unter Alkoholeinfluss wird im Körper ein Hormon gehemmt, das in der Niere eigentlich dafür sorgt, dass dort Flüssigkeit zurückgehalten wird. Dann dehydriert der Körper noch schneller", warnt Mediziner Hanns-Christian Gunga.
Sorgen Sie für Nachtruhe!
Guter Schlaf ist wichtig, um dem Körper eine Erholungspause zu gönnen. Lüften Sie, wenn möglich ihre Schlafräume nachts, wenn es draußen kühler ist. Kühlt es auch nachts kaum ab, lässt sich vielleicht ein Ventilator auftreiben, der zumindest ein leichtes Kältegefühl erzeugt. Außerdem trocknet er den Schweiß auf der Haut, was für Verdunstungskälte sorgt. Eine weitere Möglichkeit, den Körper herunterzukühlen sind feuchte Umschläge auf Armen, Beinen, Stirn oder Nacken. Auch kühle Fußbäder, eine lauwarme Dusche oder eine mit kaltem Wasser gefüllte Wärmflasche sorgen für Abkühlung. Wer die Möglichkeit hat, kann zudem überlegen, seinen Schlafplatz zu verlegen. Besonders heiß wird es, wenn man unter dem Dach schläft.
Kontrollieren Sie Ihr Gewicht!
"Schon ein Prozent Körperwasserverlust führt bei einem Erwachsenen zu messbaren Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit", sagt der Extremmediziner Hanns-Christian Gunga. Was anschließend folgt, sind Schwindel, Kopfschmerzen, Muskelstörungen, Atemnot. Flüssigkeitsverluste von zehn Prozent des Körpergewichts sind lebensbedrohlich. Das Problem: Gerade ältere Menschen empfinden nicht immer ein ausreichendes Durstgefühl. Zudem funktioniert bei ihnen, wie auch bei bestimmten Vorerkrankungen wie Diabetes, die Wärmeabgabe über die Haut nicht optimal. Ob der Körper ausreichend Flüssigkeit bekommt, können Sie ganz einfach testen, indem Sie sich morgens und abends nackt auf eine Waage stellen. Checken Sie den Hitze-Effekt ihrer Medikamente!
Sprechen Sie über Medikamente
Einige Medikamente können die Temperaturregulierung unseres Körpers beeinflussen, das Schwitzen hemmen oder den Flüssigkeitsverlust noch erhöhen. "Wer Blutdrucksenker nimmt, kann, wenn sich die Gefäße erweitern, einen Kollaps erleiden, weil nicht genügend Blutvolumen fürs Gehirn zur Verfügung steht", sagt Gunga. Medikamente, die als Pflaster über die Haut aufgenommen werden, erreichen plötzlich viel höhere Dosen, da die Haut vermehrt durchblutet wird. Andere verändern oder verlieren bei großer Wärme ihre Wirkung oder müssen dann besonders kühl gelagert werden. "So etwas sollte man vor einer Hitzewelle unbedingt mit seinem Hausarzt besprechen", rät Gunga.
Der heiße Planet: Wie Menschen weltweit mit großer Hitze umgehen

Und das alles in brütender Hitze. Im März wurde ein neuer Rekord in Rio gemessen: gefühlte 62,3 Grad, unter Einberechnung der Luftfeuchtigkeit. An die Zahl erinnere ich mich genau. 62,3 Grad. Der letzte Rekord war 59,7 Grad, im November. Die Stadt schickt dann einen Hitzealarm an die Menschen – Alerta Rio. Wir haben immer mehr Hitzealarme. Früher wurde die Hitze nach dem Sommer besser. Jetzt dauert der Sommer länger. Oder er kommt zwischendurch im Winter zurück. Sehr verrückt. Und am Abend regnet es heftig, kühlt aber nicht ab. Immerhin brennen die Regenwälder hier in Rio nicht ab, anders als etwa am Amazonas.
Ich bin den ganzen Tag schweißgebadet. Es ist schwer, Plastikkanister zu tragen, wenn deine Hände nass vor Schweiß sind. Abkühlung gibt es nicht. Mein Boss hat in seinem Zimmer eine Klimaanlage, aber die ist nur für ihn, nicht für Arbeiter.
Meine Mutter arbeitet als Küchenhilfe im Restaurant. Bei ihr ist es noch heißer. Sie steht in der brütenden Hitze am heißen Herd. Sie pult Krabben, manchmal den ganzen Tag. Wenn sie nach Hause kommt, kann sie nicht mehr und fällt erschöpft ins Bett.
In Brasilien gibt es zwei Klassen von Menschen: die mit Klimaanlage und die ohne. Wir gehören zur Klasse ohne. Wir haben nur einen Ventilator. Wir schlafen bei 35 Grad. In den Armenvierteln ist es besonders heiß. Alles ist verbaut. Es gibt kaum Bäume, keinen Schatten, dafür enge Gassen.
Wir Brasilianer mögen die Hitze. Wir strömen dann an den Strand. Aber das jetzt ist selbst für Brasilianer zu viel. Ich kenne ältere Menschen, die vor Hitze und Erschöpfung gestorben sind. Ich kenne Menschen, die ihre Jobs danach auswählen, wo sie eine Klimaanlage haben. Ich kenne Kirchen, die die Gläubigen mit ihrer Klimaanlage an-locken. Unser Gottesdienst findet in einer Hütte ohne Klimaanlage statt, abends nach Sonnenuntergang.
Wenn einer eine Klima-anlage ergattert, schlafen bis zu acht Menschen in einem Raum. Sie kostet 3000 Reais, 500 Euro, zwei Monatsgehälter, unerschwinglich für uns. © privat / stern
Beachten Sie Hitzewarnungen!
Sagen Sie lieber geplante Aktivitäten ab oder verschieben Sie diese, wenn der Wetterbericht vor zu starker Hitze und Sonne warnt. Zusätzliche Gefahr besteht bei hoher Luftfeuchtigkeit, so Gunga: 33 Grad Lufttemperatur bei 100 Prozent Luftfeuchte fühlen sich an wie 55 Grad.
Nehmen Sie Krankheitssymptome ernst!
Schwindel, Kopfschmerzen und Benommenheit, Übelkeit, Krämpfe oder eine erhöhte Körpertemperatur sind Alarmsignale. Auch sehr rote oder sehr blasse Haut, Fieber, Erbrechen können Vorboten eines Kreislaufkollapses oder eines gefährlichen Hitzeschlags sein.
Machen Sie Siesta!
In einigen südlichen Ländern ist sie längst etabliert: eine ausgiebige Mittagspause. Wer kann, sollte sich auch hier in der heißesten Zeit zurückziehen und ein Teil der Arbeit auf die Abendstunden verlagern. Ihr Körper wird es Ihnen danken.
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