Ärzte operieren Prostatakrebs aus 11.000 Kilometern Entfernung
Die Operation ist gut verlaufen, obwohl der behandelnde Arzt den Eingriff von einem anderen Kontinent aus durchgeführt hat. Was auf den ersten Blick stutzig macht, wird in der Medizin als großer Fortschritt gefeiert. Erstmals ist ein Krebspatient in Afrika erfolgreich robotergestützt aus der Ferne operiert worden - von einem Chirurgen, der sich 11.000 Kilometer entfernt in den USA befand.
Die Operation im CHDC-Krankenhaus in Angolas Hauptstadt Luanda sei „gut verlaufen“, sagte der Leiter der Klinik, Carlos Alberto Masseca. Dort wurde der 67 Jahre alte Fernando da Silva am vergangenen Samstag an der Prostata operiert. Drei Tage nach dem Eingriff konnte der Patient das Krankenhaus wieder verlassen.
Ausführender Chirurg war Vipul Patel vom Global Robotics Institute am Adventhealth Celebration Hospital im US-Bundesstaat Florida. „Der Eingriff fand in einer Entfernung von fast 11.000 Kilometern statt“, teilte die Klinik mit. Es sei weltweit die erste Fernbehandlung über eine derart große Distanz gewesen.
Prostatakrebs per Roboter operiert
Die erste transatlantische Operation gelang bereits vor über 20 Jahren: Der Chirurg Jacques Marescaux steuerte im Jahr 2001 von New York aus einen Operationsroboter und entfernte auf diese Weise einer Patientin in Straßburg die Gallenblase.
Nach Angaben des Krankenhauses in Luanda war der Prostata-Eingriff bei Patient da Silva „die erste ferngesteuerte Operation in Angola und auf dem afrikanischen Kontinent“. Im OP-Saal vor Ort sei ein Team aus Chirurgen, Anästhesisten, Pflegern, Ingenieuren sowie ein Mitglied aus Patels Team gewesen, hieß es.
Prostatakrebs ist der häufigste tödliche Krebs bei Männern in Ländern südlicher der Sahara. Viele afrikanische Länder haben nur begrenzte Möglichkeiten zur Früherkennung und spezialisierten Chirurgie. Die Operation sei ein „großer Fortschritt - nicht nur technologisch, sondern auch für die weltweite Gesundheitsgerechtigkeit“, sagte Patel.
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