Kind verletzt – ungewöhnlich viele Rochen an den Stränden des Mittelmeeres
Ein junger Strandbesucher hat sich auf Mallorca eine tiefe Schnittverletzung am Arm zugezogen, als er einen Rochen berührte. Der Zwischenfall mit dem Stechrochen ereignete sich am Strand der britischen Urlauberhochburg Magaluf im Südwesten der spanischen Mittelmeerinsel, wie die Meeresschutzstiftung des Palma Aquarium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
Zuerst hatte das mallorquinische Nachrichtenportal „Crónica Balear“ von dem Zwischenfall berichtet, irrtümlich aber von einem Teufelsrochen gesprochen. Laut „Mallorca Zeitung“ handelte es sich bei dem Rochen, der den Jungen verletzte, um einen Pelagischen Stechrochen (auch Peitschenrochen).
„Er ist in den Gewässern um Mallorca nicht endemisch“, erklärte Debora Morrison vom Aquarium in Palma der Zeitung. Eigentlich seien diese Rochen in tropischen und subtropischen Meeren beheimatet, so die Expertin.
Nach Angaben der Stiftung tauchen an den Küsten Mallorcas und der anderen Balearen-Inseln immer mehr Rochen auf. Das ungewöhnliche Phänomen sei im gesamten spanischen Mittelmeerraum zu beobachten. Viele der Tiere verendeten am Strand. Eine Erklärung haben die Wissenschaftler bisher nicht.
Forscher rätseln über Rochen
Allein von der Gattung der vom Aussterben bedrohten Teufelsrochen – die deutlich größer als die Stechrochen sind – seien seit Mai auf den Balearen fünf Exemplare gestrandet, hieß es in einer jüngsten Bilanz der Stiftung. Etwa 20 weitere Teufelsrochen seien in anderen Teilen des spanischen Mittelmeerraums angeschwemmt worden. Das sei ungewöhnlich. „Der genaue Grund für den Anstieg ist derzeit nicht bekannt, und das wissenschaftliche Team forscht weiterhin, um besser zu verstehen, was ihn verursacht“, hieß es.
Aniol Esteban sagte der Zeitung „Ultima Hora“, so etwas habe es „auf Mallorca noch nie in dieser Häufung gegeben“. Eine mögliche Erklärung könnten laut des Biologen Bakterien- oder Vireninfektionen sein, welche die Orientierung der Tiere beeinträchtigen.
Das Aquarium bittet Badegäste derweil, die vom Aussterben bedrohten Rochen in Ufernähe nicht zu berühren und sofort die Notrufnummer 112 zu wählen. „Ihr Hinweis kann entscheidend sein – sowohl für das Wohl des Tieres als auch dafür, zu verstehen, was gerade geschieht“, hieß es in einer früheren Mitteilung der Meeresschutzstiftung.
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